• unkenrufe.jpg
  • Tabu.jpg
  • schneider_hexenwahn_slider_650x300px.jpg
  • dermissratenesohn.png
  • backe-backe-kuchen.jpg
  • schaden genommen.png
  • malvenweh.png
  • Die_Strolche_von_Golchen.jpg
Donnerstag, 02 Oktober 2014 08:59

+++ Die SVZ berichtet über Günter Lehmann - Ännchen von Tharau +++

 Ännchen von Tharau beflügelt Schweriner

Der gebürtige Ostpreuße und heutige Schweriner Günter Lehmann interessiert sich für den Königsberger Dichterkreis. Er hat neue Details aus dem Leben des im bekannten Liebeslied besungenen „Ännchen von Tharau“ entdeckt und ein Buch darüber geschrieben – seine dritte Publikation. Zwei weitere befinden sich bereits in Arbeit...

 

Link zum Original-Artikel der Zeitung für die Landeshauptstadt:

http://www.svz.de/lokales/zeitung-fuer-die-landeshauptstadt/aennchen-von-tharau-befluegelt-schweriner-id7823151.html

 

"Der gebürtige Ostpreuße und heutige Schweriner Günter Lehmann interessiert sich für den Königsberger Dichterkreis. Er hat neue Details aus dem Leben des im bekannten Liebeslied besungenen „Ännchen von Tharau“ entdeckt und ein Buch darüber geschrieben – seine dritte Publikation. Zwei weitere befinden sich bereits in Arbeit.

Günter Lehmann hat ein bewegtes Leben hinter sich. Er kam als Junge mit seiner Familie am Ende des II. Weltkrieges von Ostpreußen zunächst nach Wustrow, musste, als die Halbinsel Sperrgebiet wurde, nach Güstrow umziehen, lernte Schlosser, fing bei der HO als Haushaltswarenverkäufer an, zog nach Neustrelitz um, machte das Abi in der Volkshochschule nach. „Und dann begann mein richtiges Leben“, erzählt er schmunzelnd: „Ich ging in die Kultur.“

Er ging ins Bezirkskabinett für Jugendkulturarbeit, studierte im Fernstudium Regie, gründete ein Arbeiter-Theater in Neubrandenburg und ein Bauerntheater in Roggendorf und inszenierte frei weg. „Ich geriet allerdings mit der SED in Konflikt, unsere Auffassungen von Freiheit beim Theatermachen deckten sich nicht. Ich hatte das Gefühl, ich verstehe die Zeit nicht mehr und die Zeit versteht mich nicht“, sagt er.

Günter Lehmann brach seine Zelte in Neubrandenburg ab und wechselte 1975 als Freiberufler nach Schwerin. „Mein Zirkel schreibender Arbeiter und meine Programme als Diskotheker wurden bei den Arbeiterfestspielen mit Goldmedaillen ausgezeichnet“, berichtet er stolz. Politisch sei es jedoch immer eine Gratwanderung gewesen. Deshalb habe er aktiv an den Demonstrationen im Herbst 1989 in Schwerin teilgenommen. Als seine Künstleragentur nach der Wende nicht mehr lief, ging Lehmann als Unternehmer nach Litauen. Dort führte der geschichts- und kulturinteressierte Deutsche viele Gespräche mit den Einheimischen, bekam Anregungen und Informationen, die er in seinen Büchern bündelte, die er nach seiner Rückkehr nach Schwerin ab Mitte der 90er-Jahre zu schreiben begann. Es entstanden das 1300 Seiten starke „Mitteleuropa“, ein Handbuch zur Geschichte, der Wenderoman „Glücksritter“ und der Essay „Ännchen von Tharau“, der das Leben von Anna Neander und ihr Zusammentreffen mit dem Königsberger Dichterkreis um Simon Dach thematisiert. Es werden alte Quellen um die Entstehung des berühmten Liebesliedes aufgetan. Erschienen sind Lehmanns Bücher im Mecklenburger Buchverlag. Sie sind im Fachhandel erhältlich."

von Bert Schüttpelz
erstellt am 30.Sep.2014 | 23:21 Uhr